Als Gelbguss wurden früher für Formguss verwendete Legierungen mit 56 bis 80 Prozent Kupfer bezeichnet und damit die Abgrenzung gegenüber Rotguss und Bronze klargestellt. Die „Gelbgießer“ hatten sogar eine eigene Zunft.
Kupfergehalte von 58 % bis 60 % grenzen das Gebiet der sogenannten Messingknetlegierungen von dem der Gusslegierungen ab. Den Knetlegierungen zugerechnet sind die industriell bedeutenden bleihaltigen Zerspanungsmessinge. Sie weisen eine andere Kristallgitterstruktur auf als Messing mit einem Zn-Gehalt von bis zu 38,95 % und können Blei in feinen Tröpfchen als Spanbrecher enthalten.
Das Blei löst sich nicht im Kristallgitter, sondern liegt als fein dispergierte Phase vor. Die Bleigehalte variieren zwischen 0,5 % und max. 3,5 %. Je mehr Blei enthalten ist, desto besser lässt sich der Werkstoff zerspanen, desto feinere Späne fallen an. Mehr als 3,5 % Bleigehalte verbessern die Zerspanbarkeit nur noch geringfügig, bringen aber Probleme beim Erschmelzen der Legierung.